"Ein Pingo ... ist ein im Permafrost entstandener Erdhügel. Das Innere des Hügels besteht aus einem Eiskern ... . Pingos haben eine kreisrunde oder ovale Form und können einen Durchmesser bis zu 600 Metern und eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen. Über dem Eiskern befindet sich eine Erdschicht, die mit Vegetation bedeckt ist. ... Beim Abschmelzen des Eiskerns fällt der Pingo in sich zusammen und bildet eine Vertiefung im Boden. Man spricht dann von einem fossilen Pingo (Pingo-Ruine), oder Pingorelikt. ... "
Wikipedia am 19.10.23
"Anhand der aufgenommenen Parameter lässt sich sagen, dass Pingoruinen ... , einen hohen Nutzen für Naturschutz und Diversität bieten und zwingend schützenswert sind. Sowohl kulturell,
wissenschaftlich und
auch im Sinne des Naturschutzes sollten Pingoruinen in der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden. Durch Schutzmaßnahmen und intensive Information ließe sich eine Überformung durch die
Landwirtschaft verhindern und es könnten zum Beispiel Flächen für Moorentstehung gesichert werden. Die Vielfalt der Fauna und Flora Norddeutschlands wäre sichergestellt und gefährdete Arten
könnten sich erholen."
Quelle: 79. Tagung der Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Geologen 26. - 29.05.2015
Der NABU erwarb im Mai 2016 ein Flurstück von ca. 1 ha in der Gemarkung Wiegboldsbur. Bei dem Flurstück handelt es sich um eine „… nasse ungenutzte Brachfläche und Geländemulde, die wegen ihrer besonderen floristischen und standortlichen Ausprägung den Kriterien eines Naturdenkmales entspricht, die auf Dauer geschützt werden muss.“ (Auszug … einstweilige Sicherstellung … vom 19.08.1987; Schreiben des Landkreises an den Eigentümer.)
Der Bohrbericht bestätigt, dass es sich eindeutig um eine Pingo-Ruine handelt.
„Doove Meer“ am Upstalsboom in Aurich-Rahe
Als sich die friesischen Häuptlinge noch im Mittelalter am Upstalsboom trafen war das Doove Meer ein offenes Gewässer in einer Heidelandschaft. Auf dem Randwall war ein sicherer Versammlungs- und Lagerplatz. Später vermoorte das Doove Meer, wurde schließlich mit Sand abgedeckt und landwirtschaftlich als Grünland genutzt. Erst im Rahmen der Hervorhebung der Friesischen Freiheit wurden hier umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und die Fläche des Dooven Meeres wieder vernässt und unter Schutz gestellt. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in dem Buch: Die Friesische Freiheit – Leben und Legende (Aurich 1997) veröffentlicht. Die spezielle Untersuchung des Wrokmoores wurde von Holger Freund durchgeführt und ist veröffentlicht unter: Pollenanalytische Untersuchungen zur Vegetations- und Siedlungsentwicklung im Moor am Upstalsboom, Ldkr. Aurich (Ostfriesland, Niedersachsen) in: Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet. Band 23
1995.
Quelle: Ostfriesische Landschaft/ Sehenswerte Pingo-Ruinen in Ostfriesland/ Axel Heinze, Esens, Museum Leben am Meer